
Futter
Die Wahl des Futters entscheidet nicht nur über wichtige Aspekte von Tierwohl, sondern auch über die Umweltbilanz der Tierhaltung insgesamt. Deswegen ist es wichtig, das Futter im Zusammenhang mit der jeweiligen Tierart zu betrachten.
Milchkühe werden in Österreich überwiegend mit Futter aus der Region versorgt. Ein Großteil des Futters stammt ohnehin vom eigenen Hof. Denn für jede gehaltene Kuh müssen Bauern einen Hektar Land, auf dem Futtermittel für die Kuh angebaut werden, nachweisen. Grünland (Wiese) ist eine CO2-neutrale, weil schnell nachwachsende Futterquelle.
Wird ergänzendes Futter zugekauft, muss es aus zertifizierten und kontrollierten Betrieben stammen und als „pastus+ AMA-Gütesiegel tauglich“ gekennzeichnet sein. Gentechnik (GVO = gentechnisch veränderte Organismen) darf in der österreichischen Milchviehhaltung nicht eingesetzt werden. Also sind auch alle Milchprodukte mit dem AMA-Gütesiegel 100 % gentechnikfrei.


Bei Rindfleisch ist die GVO-freie Fütterung noch nicht in den Richtlinien verankert. In der Praxis hat das nur wenig Bedeutung, denn die AMA-Richtlinien schreiben vor, dass der Großteil des Futters von den eigenen Flächen des Betriebes stammen muss. Ergänzt wird das hofeigene Futter mit (möglichst wenig) Kraftfutter, welches maßgeblich aus Donausoja und Mais besteht.
Schweine werden vor allem mit Futter vom eigenen Betrieb gemästet. Landwirte, die das fertige Futter aus technischen Gründen nicht selbst herstellen können, liefern, was sie an Rohstoffen haben, an ein Mischfutterwerk und bekommen dann von dort ihre Futtermischung geliefert. Die Hauptbestandteile von österreichischem Schweinefutter sind Mais, Weizen und Gerste. Aber auch Soja, Vitamine und Mineralstoffe sind Bestandteile von hiesigem Schweinefutter. Noch ist GVO-Futter bei Schweinen im Rahmen des AMA-Gütesiegels erlaubt. Das dabei zum Einsatz kommende Soja ist als wichtige Eiweißquelle in der Futterration nur schwer zu ersetzen, da alternative Eiweißkomponenten (inkl. heimischem Soja) derzeit nicht in ausreichender Menge verfügbar sind. Seit kurzem gibt es in den AMA-Richtlinien ein freiwilliges Modul für die gentechnikfreie Fütterung. Ein entsprechendes Qualitätsbewusstsein vorausgesetzt werden sich, ungeachtet der etwas höheren Preise, immer mehr Konsumenten für Produkte mit diesem Modul entscheiden.

Gesunde Nutztiere und menschliche Gesundheit sind die beiden Seiten derselben Medaille. Deswegen hat die AMA pastus+ entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Qualitätssicherungssystem für Futtermittel. Betriebe, die mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet sind, dürfen nur entsprechend gekennzeichnete Futtermittel von zugelassenen Futtermittelherstellern verwenden. Verfüttert werden in veränderlichen Anteilen hauptsächlich Weizen, Mais und Soja. Zusätzlich, um die optimale Versorgung der Masthühner mit Nährstoffen zu gewährleisten, bekommen sie unter anderem Mineralstoffe, Vitamine, Blütenmehle und Fette. Die Betriebe setzen freiwillig auf gentechnikfreie Fütterung. Das Futter stammt vorwiegend von Feldern aus der Region.
Sämtliche im AMA-Gütesiegel-Programm verbotenen Futtermittelkomponenten sind in einer Negativliste verzeichnet. In der Richtlinien Legehennenhaltung, Hendlmast, Putenmast ist die „gentechnikfreie Fütterung“ ein freiwilliges Modul, das von den meisten am AMA-Gütesiegel teilnehmenden Betrieben eingehalten wird.
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