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Futtermittel: Gegenwart und Zukunft

Bauernhöfe, auf denen Milchkühe gehalten werden, haben meistens ausreichend Flächen um das Futter für die Tiere selbst herzustellen. Zu diesem hofeigenen Futter zählt das frische Grünfutter von Wiesen und Weiden.
Dort wächst idealerweise eine große Pflanzenvielfalt von Gräsern, Klee und aromatischen Kräutern. Deren grobfaserige Struktur ist wichtig für die Verdauung der Tiere.

Bei Rindern, die ja Wiederkäuer sind, ist die Verdauung ein sehr komplexer Vorgang. Damit die Tiere genug Energie haben, empfiehlt es sich zusätzlich zum Grünfutter sogenanntes Kraftfutter zu geben. Das besteht aus verschiedenen Getreide- und Eiweißarten und wird, ganz nach Bedarf jeder einzelnen Kuh, mengenmäßig genau angeboten. Wird das Kraftfutter nicht am eigenen Hof produziert und muss somit zugekauft werden, muss es AMA-zertifiziert sein. Das erkennt man an der Kennzeichnung: “pastus+“. Nur pastus+-Futter ist AMA-Gütesiegel tauglich.

Besonders hervorzuheben ist, dass in der Milchviehhaltung von AMA-Gütesiegel-Betrieben ausschließlich gentechnikfreies Futter eingesetzt wird. Das ist in den AMA-Richtlinien festgeschrieben und wird durch strenge Kontrollen überwacht. Damit kann garantiert werden, dass GVO (gentechnisch veränderte Organismen) im Futter zu 100% auszuschließen sind. Klar, dass alle Milchprodukte, die aus der AMA-Gütesiegel-Milch erzeugt werden, ebenfalls diesen hohen Standard aufweisen und gentechnikfrei sind.

Im Gegensatz zu Rindern für die Milchproduktion, werden Mastrinder gehalten, um uns mit heimischem Rindfleisch zu versorgen. In der Haltung von Rindern zur Fleischproduktion gibt es noch keine verpflichtenden Vorschriften bezüglich GVO-freie Fütterung. Was es in der Richtlinie „Rinderhaltung“ jedoch bereits gibt, ist ein freiwilliges Modul „Aus gentechnikfreier Fütterung“. Und was zunehmend relevanter wird, ist, dass das Futter am Hof selbst produziert wird.

Allerdings sind die Richtlinien für AMA-Gütesiegelfleisch ohnehin streng auf hofeigenes Futter ausgerichtet. Der Großteil des Futters, mehr als 70%, müssen von den eigenen Betriebsflächen stammen und es darf nur sehr begrenzt Kraftfutter zugekauft werden. Dabei ist Mais, um ein Beispiel zu nennen, eine wichtige österreichische Futterkomponente zur Energieversorgung. Selbstverständlich gilt auch bei der Rindermast, dass nur pastus+ zertifizierte Einzel- und Mischfuttermittel zugekauft und in der Fütterung eingesetzt werden dürfen.

Das AMA-Gütesiegel in Verbindung mit gentechnikfreier Fütterung, ist auch bei Hühnern verpflichtend. Wenn auch, so ehrlich sollte man schon sein, aufgrund einer Initiative des Handels. Das gilt sowohl in der Legehennenhaltung zur Eierproduktion, als auch bei Masthendln. Das Futter der Hühner muss genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sein. Nur dann sind sie gesund und können Eier mit einer kräftigen Schale legen. Oft handelt es sich beim Hendlfutter um Mischungen aus Getreide, Mais, europäischem Soja und Mineralstoffen. Bemerkung am Rande: obwohl das Geflügel von Natur aus auch ein Fleischfresser ist und gerne Würmer und Insekten frisst, ist die Verfütterung von tierischem Eiweiß in jedweder Form verboten.

GVO-freies Schweinefleisch wird derzeit exklusiv auf Basis eines freiwilligen AMA-Moduls angeboten. Das Modul „gentechnikfreie Fütterung“ sichert bereits jetzt die gentechnikfreie Produktion in der gesamten Lebensmittelherstellung ab. Es ist auf den Verpackungen, zusätzlich als grünes Siegel „ohne Gentechnik hergestellt“, sichtbar. Bio-Produkte sind, mit oder ohne AMA-Gütesiegel, immer zu 100% gentechnikfrei. Eine Herausforderung, die noch gemeistert werden muss, besteht darin, dass aus wirtschaftlichen Gründen zurzeit nicht genug heimischer Soja für die Schweinefütterung produziert wird. Qualität kostet! Hier wird bereits, auch seitens der AMA, an nachhaltigen Lösungen gearbeitet.

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