
Zuerst das Ei
Die Bedeutung, die Eier für unsere Ernährung haben, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Vom Omelette zum Frühstück übers Wiener Schnitzel, bis zur berühmten heimischen Mehlspeisküche, Eier sind omnipräsent. Auch deswegen ist ihre Qualität essentiell. Bei Eiern mit dem rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel ist die Qualität garantiert. Nicht zuletzt auch aufgrund der AMA-Gütesiegel Kontrollen.


AMA-Gütesiegel-Richtlinien
Die AMA-Gütesiegel-Richtlinie „Frischei“ regelt die Qualität auf allen Produktions- und Vermarktungsstufen. Das beginnt mit der Haltung der Legehennen, geht weiter über Abpackstellen (je nachdem auch Färbereien und Eiverarbeitungsbetriebe) und geht bis hin zum Lebensmittelhandel.
Die Richtlinie regelt Herstellung, Kennzeichnung und Dokumentation. Ein, gerade bei Eiern wesentlicher Bereich, ist die Hygiene. Dementsprechend detailliert sind die Maßnahmen für bestmögliche Hygiene verfasst.

Herkunft
Eier mit dem rot-weiß-rotem AMA-Gütesiegel stammen zu 100 Prozent aus Österreich. Das bedeutet, dass die Hennen hier schlüpfen, hier großgezogen werden und ihre Eier hier legen. Nur Eier der Güteklasse A aus Boden-, Freiland oder Biohaltung können das AMA-Gütesiegel tragen.
Kennzeichnung
Alle Eier müssen bereits im Legehennenbetrieb mit dem Erzeugercode gestempelt und zusätzlich an die Österreichische Eierdatenbank gemeldet werden. In der Eierdatenbank werden die Warenströme tagesaktuell dokumentiert. Das garantiert die Rückverfolgbarkeit. Dabei informiert der Code auf jedem Ei die Konsument:innen über die Haltungsform der Legehennen, das Herkunftsland und den Betrieb.
Lückenlose Kontrolle
Die Qualitätskontrollen beginnen durch den Geflügelgesundheitsdienst schon in der Brüterei, also bevor die Junghennen überhaupt geschlüpft sind. Nächste Kontrollpunkte sind die Aufzucht der Junghennen und die Legehennenbetriebe. Natürlich muss die Gesundheit der Legehennen laufend kontrolliert werden. Im weiteren Sinne zählt dazu auch die Futtermittelkontrolle, Rückstellproben und die Überprüfung der Futter- und Tränkeeinrichtungen auf Sauberkeit. Des Weiteren werden jährliche Wasseranalysen vorgenommen, die Einhaltung Hygiene, ggf. mittels Desinfektion und Reinigung des Stalls kontrolliert. Auch die Tierhaltung wird kontrolliert. Eine Freiland- oder Biohenne muss den Auslauf nutzen dürfen.


Tiergesundheit
Im AMA-Gütesiegelprogramm ist die Teilnahme am Tiergesundheitsdienst, in diesem Fall dem Geflügelgesundheitsdienst (QGV) verpflichtend. Der QGV besteht aus Tierärzt:innen und bäuerlichen Nutztierhalter:innen aus allen Geflügelsparten und Produktionsebenen.
Seit dem Jahr 2002 betreibt der QGV eine zentrale Geflügeldatenbank, die PHD (Poultry Health Data). Diese Datenbank enthält alle Betriebe mit jedem Stall und allen herdenbezogenen Daten von der Einstallung bis zur Ausstallung. Das garantiert die Transparenz aller Veterinär- und Gesundheitsdaten jeder Herde.
Um die Tiergesundheit kümmern sich ausschließlich akkreditierte Betreuungstierärzte. Diese sind nicht nur für die ärztliche Begleitung und Beratung der AMA-Betriebe zuständig. Sie sind auch Ansprechpartner der Landwirte für Fragen der Tiergesundheit und die ordnungsgemäße Anwendung von Arzneimitteln.
Salmonellen Monitoring
Im Zentrum der Ei-Kontrolle stehen die alle 15 Wochen regelmäßig stattfindenden Salmonellenkontrollen. Die Probeentnahme erfolgt durch einen beauftragten Tierarzt oder bei der Packstelle durch einen externen Hygienebeauftragten. Nach der Erstuntersuchung der Hennen, die zwischen der 22. und 26. Lebenswoche durchgeführt werden muss, werden die Tiere bis zur Schlachtung alle 15 Wochen, auf Salmonellen getestet.
Werden in einer Herde oder im Eilagerraum Salmonellen nachgewiesen, wird die Herde bzw. der Betrieb sofort für die Lieferung von Frischeiern im Rahmen des AMA-Gütesiegels gesperrt und zur Ursachenforschung eine Nachkontrolle mit ausführlicher Probenziehung innerhalb von 72 Stunden veranlasst. Zur Aufhebung der Sperre ist ein negatives Salmonellenergebnis verpflichtend vorzulegen. Im darauffolgenden Monat sind vom Betreuungstierarzt nochmals Proben je Herde zu ziehen. Der Befund ist der AMA-Marketing zu übermitteln. Ist auch der Befund wieder negativ, kann dann wieder auf das 15-wöchige Intervall übergegangen werden.
Die Packstellen
Die letzten Kontrollpunkte auf dem Weg den ein Ei zum Konsumenten zurücklegt, sind die Verpackungsstellen und die Verteilerzentren des Lebensmittelhandels.
Die Packstellen zeichnen täglich Folgendes auf:
- die an sie gelieferten Mengen nicht sortierter Eier, aufgeschlüsselt nach Erzeugern, unter Angabe von Namen, Anschrift und Erzeugercode sowie Legedatum oder -zeitraum.
- Mengen der Eier, aufgeschlüsselt nach Güte- und Gewichtsklassen.
- Die Mengen erhaltener, sortierter Eier, die von anderen Packstellen kommen, einschließlich des Codes dieser Packstellen und des MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum)
- Anzahl oder Gewicht der ausgelieferten Eier, aufgeschlüsselt nach Güte- und Gewichtsklasse, dem MHD sowie nach Käufern unter Angabe von Name und Anschrift.
Mengenflüsse sind so zu dokumentieren, dass alle Eier jederzeit nach Menge, Haltungsform, Lieferanten, AMA-Gütesiegelstatus sowie An-/Auslieferungsdatum und auch nach Abnehmer spezifisch zugeordnet werden können.

Die Antwort
Wie ist das nun also mit dem Ei? War es zuerst da? Zwischen den Zeilen versteckt steht die Antwort bereits oben im Text. Aber aus AMA-Sicht ist der Sachverhalt ganz klar: Am Anfang ist die Kontrolle, dann erst kommt das Ei. Wäre das auch geklärt.
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