Ackerbau

im Überblick

Was ist Ackerbau?

Unter Ackerbau versteht man den Anbau von Feldfrüchten auf Ackerland. Fruchtfolge, Sortenwahl, Bodenbearbeitung, Aussaat, Unkraut- und Schädlingsbekämpfung, Gesunderhaltung der Pflanzen, Düngung, Bewässerung und Ernte spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Bodenbearbeitung

Eine angemessene Vorbereitung des Saatbetts ist unerlässlich und erfordert verschiedene Bodenbearbeitungstechniken. Es kommen Methoden wie Pflügen, Grubbern, Striegeln und Hacken zum Einsatz, um den Boden zu lockern, Unkräuter zu kontrollieren und die Bodenstruktur zu optimieren. Damit wird die Basis geschaffen.

Fruchtfolge

Bei der Fruchtfolge werden verschiedene Pflanzenarten nacheinander auf denselben Feldern angebaut. Damit können Bodennährstoffe ausgeglichen, Krankheiten und Schädlinge kontrolliert und die Bodenfruchtbarkeit erhalten werden.


Die Rotation unterschiedlicher Kulturen über mehrere Jahre hinweg trägt zur nachhaltigen Nutzung des Ackerlands bei und kann die Ernteerträge langfristig steigern. Eine gut geplante Fruchtfolge kann auch dazu beitragen, den Bedarf an Düngemitteln und Pestiziden zu reduzieren.

Sortenwahl

Ein wesentlicher Bestandteil für eine erfolgreiche Ernte ist die Wahl der richtigen Sorte.


Je nach Standort, Klima und Verwertungszweck kommen unterschiedliche Sorten mit speziellen, auf den Bedarf zugeschnittenen Eigenschaften zum Einsatz.

Aussaat

Der optimale Zeitpunkt der Aussaat hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren wie Klima, Boden und gewünschtem Erntezeitpunkt ab.


Eine möglichst präzise und effiziente Aussaat wird dabei mit Hilfe moderner landwirtschaftlicher Maschinen und Technologien angestrebt. Diese Technologien helfen, die Saatgutmenge zu optimieren, den Arbeitsaufwand zu reduzieren und die Ernteerträge zu steigern.

Unkraut-, Krankheits- und Schädlingsbekämpfung

Der Kampf gegen Unkraut, Krankheiten und Schädlinge kann mit unterschiedlichen Werkzeugen erfolgen. Es stehen mechanische, biologische und chemische Methoden zur Verfügung, wobei chemischer Pflanzenschutz nur als letzte mögliche Methode eingesetzt werden soll. Weiters wird auch der integrierte Pflanzenschutz als eine Kombination aus allen zur Verfügung stehenden Maßnahmen angewendet.


Ohne entsprechende Werkzeuge und effiziente Bekämpfung kann es dabei zu massiven Beeinträchtigungen bis hin zu Totalausfällen der Ernte kommen. Die Auswahl der Mittel und der Einsatz von Pflanzenschutzmittel ist in Österreich dabei sehr streng geregelt.

Düngung

Düngung spielt eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und eine ausreichende Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen sicherzustellen.


Hierzulande kommen dabei vorwiegend mineralische Düngemittel wie Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie organische Dünger wie Stallmist, Gülle und Kompost zum Einsatz.


Grenzwerte für die Ausbringung von Düngemitteln sind in Österreich durch spezielle Richtlinien klar definiert und streng geregelt, um so Umweltschäden zu vermeiden und die Qualität von Boden und Wasser zu schützen.

Bewässerung

Um optimale Wachstumsbedingungen für Pflanzen zu schaffen, wird da, wo es notwendig ist, auch künstliche Bewässerung eingesetzt. Im Vergleich zu anderen Ländern sind diese bewässerten Flächen aber verhältnismäßig klein.


Veränderte klimatische Bedingungen führen zu längeren Dürreperioden, diese können einerseits durch Anpassung von Kulturen bzw. Sortenauswahl, aber auch durch gezielte zusätzliche Bewässerungen ausgeglichen werden.

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Ernte

Die Ernte stellt den krönenden Abschluss der Arbeiten auf dem Feld dar. Erst jetzt zeigt sich, welche Erträge tatsächlich erwirtschaftet werden. Der von der Reife abhängige Erntezeitpunkt ist wichtig, um die gewünschte Qualität der Ernte zu erhalten. Äußere Umstände wie Witterung und zu dieser Zeit herrschende Klimabedingungen haben ebenso Einfluss auf den Erntezeitpunkt.

 

Je nach angebauter Kultur kommen unterschiedliche Methoden und Erntegeräte zum Einsatz. Die Ernte von Getreide erfolgt beispielsweise mit dem Mähdrescher, Zuckerrüben hingegen werden mit dem Rübenroder geerntet.


Moderne Erntemaschinen und -geräte reduzieren den Arbeitsaufwand und erhöhen die Effizienz der Ernte im Allgemeinen immens.

Diese Feldfrüchte werden im heimischen Ackerbau produziert

Österreichs vielfältige Landwirtschaft bringt eine Reihe verschiedener Feldfrüchte hervor. Angebaut wird, was den klimatischen Bedingungen, Bodentypen und regionalen landwirtschaftlichen Gegebenheiten entspricht. Die wichtigsten heimischen Feldfrüchte werden im Folgenden aufgelistet.

Getreide

Die weltweit am häufigsten angebauten Getreidekulturen sind Weizen, Mais, Dinkel und Hafer. Aber auch Gerste und Roggen haben in Österreich eine große Bedeutung.


Rund 47.550 bäuerliche Betriebe bauen in Österreich auf 863.285 Hektar Getreide (inkl. Mais) an, das entspricht knapp 66 % der gesamten österreichischen Ackerfläche

Hülsenfrüchte

Das sind z. B. Erbsen, Kichererbsen, Linsen, Sojabohnen und Ackerbohnen.


Hülsenfrüchte werden in Österreich auf rund 103.688 Hektar angebaut. Österreichische Hülsenfrüchte werden vorwiegend in der Lebensmittelindustrie, aber auch in der Tierfutterproduktion eingesetzt.  Den mit Abstand größten Anteil machen mit 87.146 Hektar die Sojabohnen aus, das ist in etwa die doppelte Größe Wiens. Damit ist Soja nach Mais, Weizen und Gerste die viertmeist angebaute Kultur in Österreich.

Ölsaaten

Ölsaaten sind Pflanzen, deren Samen aufgrund ihres hohen Ölgehalts angebaut und zur Gewinnung von Öl verwendet werden. Darunter fallen Raps, Sonnenblumen, Leinsamen, Sesam und viele andere Pflanzenarten. Auch Sojabohnen können aufgrund ihres hohen Ölgehalts den Ölsaaten zugeordnet werden.


Jede Ölsaat hat ihre eigenen spezifischen Anforderungen an Anbau, Klima und Boden. Die Anbaufläche von Ölsaaten beläuft sich in Österreich auf 146.193 Hektar, das ist mehr als die dreifache Größe Wiens.

Hackfrüchte

Bei Hackfrüchten handelt es sich um Pflanzen, bei denen der Boden bis zur Ernte mehrmals gehackt wird. Dadurch wird das Unkraut mechanisch bekämpft und die Bodenbelüftung verbessert. Darunter fallen beispielsweise Erdäpfel, Radieschen, Karotten oder Zuckerrüben und andere Rüben.


Hackfrüchte werden auf 84.721 Hektar angebaut, vergleichbar mit Hülsenfrüchten und somit der doppelten Fläche Wiens. Die meistangebaute Kultur sind Zuckerrüben mit 36.163 Hektar.

Fakten rund um die Getreideproduktion

Anbauflächen Getreide
Erntemengen Getreide
Produktion Mühlen
Getreide Verbrauch am österreichischen Markt
Getreide Aussenhandel
Fakten zu Getreide

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Zahlen, Fakten und interessanten Details rund um die Getreideproduktion.


Fakten rund um die Getreideproduktion
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Schon gewusst, …

… dass die Zuckerrübe auch „Königin der Feldfrüchte“ genannt wird, da ihr Anbau mit größeren Herausforderungen verbunden ist? Die Rüben brauchen vor allem im Wachstum kühleres Klima, ausreichend Feuchtigkeit und viel Pflege.

Qualitätsrelevante Besonderheiten des heimischen, konventionellen Ackerbaus

Typisch für den Ackerbau in Österreich ist eine hohe Qualitätsorientierung. Die wichtigsten Merkmale dabei sind:

  • Qualitätsproduktion

    Hochwertiges Saatgut, standortangepasste Sorten und modernste Technologien zur Bodenbearbeitung sind Beispiele hierfür.

  • Biodiversität

    Die Förderung der Biodiversität, gerade auch im Bereich der ÖPUL-Maßnahmen, ist für den österreichischen Ackerbau wichtig. Dazu zählen auch der Schutz von natürlichen Lebensräumen, der Erhalt von Wildpflanzen und die Integration von Blühstreifen

  • Integrierter Pflanzenschutz

    Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird auf das unbedingt notwendige Maß begrenzt. Bevorzugt werden Methoden wie resistente Pflanzensorten und präventive Maßnahmen.

  • Umweltauflagen

    Die strengen Umweltauflagen in Österreich umfassen Regelungen zur Gewässerschonung, zu Bodenschutzmaßnahmen und zum Einsatz von Düngemitteln.

  • Nachhaltigkeit

    Nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken haben große Relevanz für den Ackerbau. Dazu gehört auch die genaue Planung der Fruchtfolgen und der möglichst reduzierte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

  • Nachvollziehbare Herkunft / Regionalität

    Vor allem im AMA-Gütesiegelprogramm ist die Herkunftssicherung landwirtschaftlicher Produkte über die gesamte Wertschöpfungskette, und damit auch deren regionale Herkunft, von großer Bedeutung.

  • Gentechnikfreiheit

    Der Anbau genetisch veränderter Organismen (GVO) ist sehr restriktiv geregelt. Das trägt zu einer gentechnikfreien Produktion von Lebensmitteln bei.

Bedeutung des AMA-Gütesiegels für den heimischen Ackerbau

Vom Feld zum Brotkorb: Getreideprodukte wie Brot und Gebäck sind in das AMA-Gütesiegel-Programm integriert. Damit werden die Werte Herkunft, Qualität und Kontrolle betont. Produkte mit dem AMA-Gütesiegel stehen jedoch nicht nur für geprüfte Qualität und unabhängige Kontrollen, sondern bieten auch darüber hinaus Mehrwerte wie etwa Transparenz bei Produktionsmethoden.


Landwirtinnen und Landwirte, die Getreide und andere Feldfrüchte nach den neuen Richtlinien des AMA-Gütesiegels produzieren, setzen damit freiwillig auf höhere Standards für Biodiversität, Artenvielfalt und einen nachhaltigeren Umgang mit natürlichen Ressourcen.


Mehl, das nach den hohen Standards des AMA-Gütesiegels produziert wird, muss dann aus Getreide in AMA-Gütesiegel-Qualität hergestellt werden.

Mehr zum AMA-Gütesiegel bei Ackerfrüchten

Häufige Fragen rund um den Ackerbau

  • Hohe Qualitätsansprüche vom Saatgut bis hin zur Bodenbearbeitung
  • Förderung von Biodiversität und strenge Umweltauflagen
  • Pflanzenschutzmittel werden auf nur unbedingt notwendige Maßnahmen reduziert
  • Planung der Fruchtfolgen
  • Gentechnikfreie Produkte
  • Nachvollziehbare Herkunft durch das AMA-Gütesiegelprogramm

Um die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten, Krankheiten und Schädlinge zu minimieren und die Nährstoffe im Boden effizient zu nutzen, wird die sogenannte Fruchtfolge im Ackerbau angewendet. Damit ist der Anbau von unterschiedlichen Pflanzen mit unterschiedlichen Vegetationsperioden in gezielter Abfolge gemeint.

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Das Gütesiegel AMA GENUSS REGION garantiert standardisierte Qualität, regionale Herkunft und kulinarischen Genuss bei bäuerlichen Direktvermarktern, Manufakturen und Gastronomiebetrieben. Die teilnehmenden Betriebe halten klare Qualitätskriterien ein und werden von externen Kontrollstellen überprüft.

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