Getreidebau
im Überblick
Getreideernte
Die Erntezeiten von Getreide variieren nach Klima und Regenzeiten, doch kann man die Reife ungefähr voraussehen. Üblicherweise wird Getreide in Österreich in den Sommermonaten reif und somit meist ab Ende Juni geerntet.
Weizen und Roggen sind dabei ab Juli erntereif, Hafer im August und Mais zwischen September und November. Obwohl die Sommergerste ungefähr fünf Monate nach der Wintergerste ausgesät wird, reifen beide bis zum Juni vollständig heran.
Fruchtfolge im Getreideanbau
Unter Fruchtfolge versteht man die zeitliche Aufeinanderfolge von unterschiedlichen Nutzpflanzen, die auf einem Acker angebaut werden können. Ohne eine durchdachte Fruchtfolge verschwinden die Nährstoffe aus dem Boden und eine weniger ertragreiche Ernte ist die Folge. Um dem entgegenzuwirken kann zwar nachgedüngt werden, jedoch ist die Fruchtfolge auch enorm wichtig um Pflanzenkrankheiten vorzubeugen.
Ein Beispiel für eine Fruchtfolge beim Getreideanbau wäre im ersten Jahr Weizen, im darauffolgenden Jahr Roggen oder Gerste und im dritten Jahr einer Kultur, die kein Getreide ist. Nach diesem Zyklus wäre der Anbau von Weizen im vierten Jahr wieder möglich.
Biodiversität im Getreideanbau
Innerhalb der Getreitefamilie gibt es sieben Getreidearten, diese sind Mais, Weizen, Reis, Gerste, Roggen, Hafer und Hirse. Doch eine Art bleibt aufgrund der natürlichen Kreuzung und der heutigen Züchtung nicht immer gleich. Innerhalb einer Art können sich verschiedene Sorten bilden. Obwohl sie derselben Art angehören, haben die Sorten verschiedene Merkmale, etwa bei den Inhaltsstoffen oder der Größe. Eine Getreideart kann bis zu tausend verschiedene Sorten ausbilden. Die Biodiversität bei den Süßgräsern ist dementsprechend groß.
Doch auf den Getreidefeldern kann auch die Biodiversität ganz anderer Organismen gefördert werden. Durch das Anlegen sogenannter Biodiversitätsflächen oder auch Blühstreifen können Wildblumen und Kräuter gedeihen, neue Lebensräume entstehen. Diese pflanzliche Vielfalt trägt positiv zum wichtigen Insektenbestand bei. Bestäuber finden dort ausreichend Nektar und Pollen, andere Insekten erhalten Lebensraum. Die dadurch geförderte Artenvielfalt bietet wiederum eine lebenswichtige Ernährungsgrundlage für kleine Säugetiere und Reptilien.
Schon gewusst, ...
was ÖPUL bedeutet?
ÖPUL ist das Österreichische Agrarumweltprogramm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft. Es handelt sich dabei um ein umfassendes agrarpolitisches Instrument, das in Österreich in der Umwelt- und Landschaftsplanung eingesetzt wird. Das Programm zielt darauf ab, zusätzliche Umweltleistungen von Landwirtinnen und Landwirten im Bereich Klimaschutz, Artenvielfalt und Tierwohl zu fördern.
Getreidekultur erkennen und unterscheiden
Der Aufbau von Getreide ist simpel: Halm, Ähre und je nach Kultur noch Grannen. Obwohl dieses Prinzip auf die meisten Getreidearten zutrifft, gibt es einige kleine, aber feine Unterschiede, an denen man sie erkennen kann.
Weizen
Der Weizen hat eher kurze Grannen. Seine Ähren sind vierkantig und die Körner laufen spitz zu.
Roggen
Im Gegensatz zum Weizen wächst der Roggen sehr hoch, bis zu zwei Meter! Die Ähren haben kleine Grannen und die Körner sind schmal und länglich
Gerste
Am markantesten ist wohl die Gerste mit ihren sehr langen Grannen. Die bis zu 15cm langen Fortsätze enden auf gleicher Höhe, was bedeutet, dass die unteren Körner längere Grannen besitzen.
Hafer
Der Hafer besitzt statt den Ähren Rispen, auf einem Halm können bis zu 20 Rispenäste wachsen.
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