Ackerbau, Obstbau, Gemüsebau und Zierpflanzenbau
im Überblick
Acker-, Obst- und Gemüsebau sind drei Arten des landwirtschaftlichen Pflanzenbaus, neben weiteren Sonderkulturen, wie etwa Weinbau oder Hopfenanbau, die für den menschlichen oder tierischen Verzehr bestimmt sind. Darüber hinaus spielt aber auch der heimische Zierpflanzenbau eine große Rolle.
Gemeinsamkeiten und charakteristische Unterschiede werden hier im Überblick erklärt.
Was ist Ackerbau?
Unter Ackerbau versteht man den Anbau von Feldfrüchten auf Ackerland.
Ackerbau zählt zu den ältesten Formen der Landwirtschaft. Davon umfasst werden die damit verbundenen Tätigkeiten der Fruchtfolge, Sortenwahl, Bodenbearbeitung, Aussaat, Unkraut- und Schädlingsbekämpfung, Gesunderhaltung der Pflanzen, Düngung, Bewässerung und Ernte.
In Österreich wird auf insgesamt 1.320.785 Hektar Ackerbau betrieben (Quelle: AMA, Stand 2023 ) Zur Veranschaulichung: Das entspricht etwas mehr als der gesamten Fläche Tirols!
Was ist Obstbau?
Obstbau ist eine spezialisierte Form der Landwirtschaft, die sich mit der Produktion von Früchten für den menschlichen Verzehr befasst. Der Fokus liegt dabei auf dem Anbau von Obstbäumen und -sträuchern.
Obstbau ist ein wichtiges Element in der Land- und Lebensmittelwirtschaft und spielt eine bedeutende Rolle in der Ernährung – insbesondere als wichtige Quelle für Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe.
Was ist Gemüsebau?
Gemüseanbau ist eine spezialisierte Form der Landwirtschaft, die sich mit der Produktion von Gemüse, also von Pflanzen für den menschlichen Verzehr befasst.
Gemüseanbau beinhaltet verschiedene Schritte, von der Bodenvorbereitung bis hin zur Ernte.
Man unterscheidet zwischen Feldgemüsebau im Freien und geschütztem Anbau im Gewächshaus. Die Methoden des Gemüseanbaus variieren je nachdem welches Gemüse angebaut wird. Auch die klimatischen und geologischen Bedingungen spielen eine entscheidende Rolle.
Gemüseanbau ist eine wichtige Komponente der Land- und Lebensmittelwirtschaft, denn Gemüse spielt eine entscheidende Rolle für die Versorgungssicherheit mit frischen Lebensmitteln.
Was ist Zierpflanzenbau?
Wenn von Landwirtschaft die Rede ist, denkt man dabei kaum an den Zierpflanzenanbau. Dabei ist er ein bedeutender Zweig der Landwirtschaft, der auch in Österreich eine lange Tradition mit regionalen Schwerpunkten hat.
Wichtige Praktiken im Acker-, Obst- und Gemüsebau
Viele Elemente des Acker-, Obst-, und Gemüsebaus sind wichtig für eine ertragreiche Ernte. Einige davon sind:
Bodenbearbeitung
Unter Bodenbearbeitung versteht man mechanische Maßnahmen, die dazu dienen, den Boden für die Aussaat oder Pflanzung vorzubereiten. Sie haben den Zweck, die Bodenstruktur zu verbessern, Unkraut zu kontrollieren, die Bodenfeuchtigkeit zu regulieren und die Bedingungen für das Wachstum von Pflanzen zu optimieren. Bekannte Arten der Bodenbearbeitung sind Pflügen und Eggen.
Unkrautbekämpfung
Unter dem Begriff Unkrautbekämpfung sind verschiedene Maßnahmen und Methoden zusammengefasst, die dazu dienen, das Wachstum von unerwünschten Pflanzen auf landwirtschaftlichen Flächen zu kontrollieren bzw. zu verhindern. Unkraut kann Ertragsverluste verursachen. Es gibt mechanische, chemische, biologische, kulturelle und thermische Unkrautbekämpfung.
Schädlingsbekämpfung
Schädlingsbekämpfung ist der Oberbegriff für verschiedene Techniken, die das Auftreten und die Ausbreitung von Schädlingen kontrollieren oder verhindern sollen. In der Landwirtschaft ist die Bekämpfung von Schädlingen sehr wichtig. Schädlingsbekämpfung kann auf chemische, biologische, mechanische, kulturelle oder thermische Art erfolgen. Aber auch mit Nützlingen oder Lockstoffen werden Schädlinge bekämpft.
Düngung
Düngung ist die gezielte Zufuhr von Nährstoffen in den Boden, um die Entwicklung und das Wachstum von Pflanzen zu fördern. Pflanzen benötigen für ihr Wachstum eine bestimmte Menge an Nährstoffen, die im Boden jedoch nicht immer in der erforderlichen Menge und Zusammensetzung vorhanden sind. Sachgemäße Düngung fügt diese Nährstoffe wieder zu und bewahrt die Bodenfruchtbarkeit. Dünger enthält wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium. Es gibt Mineraldünger und organischen Dünger.
Bewässerung
Bewässerung ist die künstliche Zufuhr von Wasser auf landwirtschaftliche Flächen zur Förderung des Pflanzenwachstums. Regen ist, salopp formuliert, ein unzuverlässiger Wasserlieferant. Bewässerung ermöglicht witterungsunabhängiges Wassermanagement. Es gibt verschiedene Methoden der Bewässerung. Die bekanntesten sind: Flächen-, Tröpfchen- und Sprühbewässerung.
Fruchtfolge
Fruchtfolge meint den gezielten Anbau landwirtschaftlich genutzter Pflanzen in der zeitlichen Abfolge der Vegetationsperioden. Dabei geht es darum, die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten, aber auch darum, Krankheiten und Schädlinge zu minimieren und die Nährstoffe im Boden effizient zu nutzen. Unterschiedliche Pflanzen geben und nehmen dem Boden verschiedene Nährstoffe. Eine gezielte Abfolge sorgt hier für Ausgleich. Der Boden bleibt gesund und ermöglicht so nachhaltig hohe Erträge.
Humusaufbau
Der Begriff Humusaufbau bezeichnet den (natürlichen) Vorgang der Anreicherung und Erhöhung organischen Materials im Boden. Er entsteht durch die Zersetzung abgestorbener Lebewesen, unabhängig davon, ob es sich um pflanzliche oder um tierische Lebewesen handelt. Der Humusgehalt ist entscheidend für die Bodenfruchtbarkeit. Humus ist nährstoffreich und gut für die Fähigkeit eines Bodens, Wasser zu speichern. Außerdem ist Humus ein wichtiger CO2-Speicher.
Kriterien im ökologischen Acker-, Obst- und Gemüsebau
Im biologischen Acker-, Obst- und Gemüsebau wird folgenden Punkten besondere Aufmerksamkeit geschenkt:
- Vorbeugende Bewirtschaftungsmaßnahmen und geschlossene Kreisläufe (natürlicher Austausch von organischer und anorganischer Materie)
- Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Düngemittel
- Erhaltung der Biodiversität (Bsp. Ackerbegleitflora) und Bodenfruchtbarkeit
- Der Einsatz von GVO ist im Bio-Bereich untersagt (z.B. bei Saatgut)
Häufige Fragen rund um Acker-, Obst-, Gemüsebau und Zierpflanzenanbau
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