Gemüsebau

im Überblick

Was ist Gemüsebau?

Gemüseanbau ist eine spezialisierte Form der Landwirtschaft, die sich mit der Produktion von Gemüse, also von Pflanzen für den menschlichen Verzehr befasst.
Gemüseanbau beinhaltet verschiedene Schritte, von der Bodenvorbereitung bis hin zur Ernte. Man unterscheidet zwischen Feldgemüsebau im Freien und geschütztem Anbau im Gewächshaus.

Merkmale des Gemüseanbaus

Anbau

Das zentrale Element ist der Anbau von Gemüsepflanzen. Gemüsepflanzen sind, im Gegensatz zu Obstpflanzen, meist einjährig.

Vorbereitung und Pflege

Wichtige Aufgabengebiete sind die Bodenvorbereitung, die Aussaat bzw. die Pflanzung, die Pflege der Pflanzen sowie das Bewässern und Düngen.

Schutz der Pflanzen

Ebenfalls von großer Bedeutung ist der Schutz der Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten.

Auswahl der Sorten

Heimische Gemüsebäuerinnen und -bauern spezialisieren sich meist auf standortangepasste Gemüsesorten. Das sind solche, die den regionalen Bedingungen bezüglich Klimas und Bodenbedingungen entsprechen, wie etwa bestimmte Salatsorten oder Kürbis.

Die wichtigsten heimischen Gemüsearten

Die Anbaufläche für Gemüse beträgt in Österreich rund 18.000 Hektar. Gemüsebäuerinnen und -bauern ernteten im Jahr 2022 mehr als eine Million Tonnen Feld- und Gartenbaugemüse.

Die Anbauflächen für Gemüse liegen überwiegend im für den Gemüsebau klimatisch günstigeren Osten, vor allem in Niederösterreich (mehr als 10.000 Hektar), Oberösterreich (knapp 2.000 Hektar) und der Steiermark (rund 1.500 Hektar).

Der Anteil der verschiedenen Gemüsesorten ist von Jahr zu Jahr variabel. Die größten Anbauflächen werden für Sommerzwiebel genutzt. Dann kommen Grünerbsen und Karotten. Der jährliche pro Kopf Verbrauch von Gemüse beträgt hierzulande rund 124 kg. Beliebtestes Gemüse sind Paradeiser.

Qualitätsrelevante Besonderheiten im Gemüsebau

Österreich liegt in Mitteleuropa und hat durch seine geografische Vielfalt unterschiedliche Klimazonen. Von den alpinen Landschaften im Westen des Landes bis zur pannonischen Tiefebene im Osten gibt es markante Unterschiede.


Das jeweilige Klima und die Bodenbeschaffenheit begünstigen den Anbau bestimmter Gemüsesorten. Für diese standortangepassten Sorten herrschen hierzulande sehr gute Anbaubedingungen. Das ist die Grundlage für die regionale Qualitätsproduktion von Gemüse.

Weitere qualitätsrelevante Aspekte sind:

  • Auf den geschützten Flächen (Gewächshaus) wird überwiegend mit Nützlingen (Nützling, Glossar) gearbeitet.
  • Österreich hat generell eine kleinstrukturierte Landwirtschaft. Die Höfe, und somit auch die Anbauflächen, sind durchwegs von geringer Größe.
  • Mithilfe von Forschung und Innovation wird die Entwicklung effizienterer Anbaumethoden, Sortenresistenzen gegen Krankheiten und ökologisch nachhaltiger Praktiken vorangetrieben.
  • Österreich ist Bio-Europameister. Gut ein Viertel der Landwirtinnen und Landwirte setzt auf biologischen Ackerbau. Das kommt auch dem Gemüseanbau zugute.

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Bedeutung des AMA-Gütesiegels für Gemüse

Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel gibt Verbraucherinnen und Verbrauchern Sicherheit. Denn es garantiert, dass das damit ausgezeichnete Gemüse gemäß klar definierter Qualitätsstandards produziert wurde. Dazu gehören nachvollziehbare regionale Herkunft, geprüfte Qualität und unabhängige Kontrollen.


Das AMA-Gütesiegel ist das sichtbare Zeichen eines umfassenden Qualitätssicherungssystems im Agrarsektor.

Mehr zum AMA-Gütesiegel bei Obst, Gemüse und Speiseerdäpfel

Gemüsebau: Feld vs. Glashaus

Macht es einen Unterschied, ob Gemüse auf dem Feld oder im Glashaus angebaut wird? Ja und nein. Beste Qualität ist bei beiden Anbauformen möglich. Aber beide bringen sowohl Vor-, als auch Nachteile mit sich. Ein kurzer Überblick – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Vorteile von Gemüsebau auf dem Feld

  • Feldanbau ermöglicht das Wachstum von Gemüse unter natürlichen Bedingungen, bei Sonnenlicht und Regen.
  • Auf Feldern können Gemüsepflanzen mehr Platz haben. Das kann sich positiv auf die Erntemengen auswirken.

Nachteile von Gemüsebau auf dem Feld

  • Feldanbau ist stark von den Witterungsbedingungen abhängig. Das kann zu Ernterisiken durch Frost, Hagel, Starkregen oder Dürre und Hitze führen.
  • Gemüse ist und bleibt auf dem Feld ein saisonales Produkt.
  • Pflanzen sind im Freiland anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Das kann verstärkten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erforderlich machen.

Vorteile von Gemüsebau im Glashaus

  • Gewächshäuser sind eine besser kontrollierbare Umgebung. Das bietet Schutz vor extremen Wetterbedingungen.
  • Durch den Einsatz von Gewächshäusern können Gemüsesorten nicht nur saisonal geerntet werden. Unter Umständen ist sogar ganzjähriger Anbau möglich.
  • Der Wasserverbrauch kann in Gewächshäusern besser gemanagt werden, was zu mehr Effizienz führen kann.
  • Der geschlossene Raum eines Gewächshauses kann möglichen Schädlingsbefall verringern. Das reduziert gegebenenfalls den Bedarf an Pestiziden.

Nachteile von Gemüsebau im Glashaus

  • Bau und Wartung der Gewächshäuser verursachen höhere Kosten.
  • In geschlossenen Umgebungen kann die natürliche Bestäubung problematisch sein. Das würde künstliche Bestäubungsmethoden erforderlich machen.
  • Der Betrieb von Glashäusern braucht Energie für Heizung, Belüftung und Beleuchtung.
  • In Gewächshäusern ist das Platzangebot und somit die Anbaumenge stärker begrenzt.

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Schon gewusst, ...

… dass Paradeiser jedes Jahr neu gepflanzt werden müssen? Paradeiser sind, wie fast jedes Gemüse, einjährige Pflanzen.



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