Lebensmittelwissen:

Gemüse

Gemüse: Definition

Gemüse sind (Teile von) einjährigen Pflanzen, die für Menschen zum Verzehr geeignet sind. Dazu zählen Wurzeln (Karotten), Blätter (Spinat), Früchte (Paprika) oder Knollen (z.B. Kohlrabi).

Je nach Art kann Gemüse roh, gekocht oder konserviert verzehrt werden.

Gemüse und seine Geschichte

Die wild wachsenden Vorfahren unserer Gemüsepflanzen gehören zu den ersten Nahrungsmitteln des Menschen.

Durch sorgfältige Züchtung und Pflege entwickelten sich daraus unsere heutigen Gemüsesorten. Die Küchenzwiebel war schon im alten Ägypten ein gängiges Nahrungsmittel. Das zeigen Reliefs in antiken Grabkammern. Auf den Märkten der Antike wurde Gemüse in Hülle und Fülle angeboten.

In den Klostergärten des Mittelalters und den Küchengärten des Barocks wurden Gemüsepflanzen weiter kultiviert und verfeinert.

Die wichtigsten heimischen Gemüsearten

Das Angebot an heimischen Gemüsearten ist groß. Genau 258 Gemüsearten führt die österreichische Sortenliste für das Jahr 2023 auf.


Egal ob Fruchtgemüse, Kohlgemüse oder Blattgemüse – regionales Gemüse hat, verglichen mit ausländischem Gemüse, meist nur kurze Transportwege hinter sich. Noch dazu existieren in Österreich eine Reihe von regionalen Sorten, die das Angebot einzigartig machen.

Fruchtgemüse

Fruchtgemüse ist der Sammelbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Arten, die botanisch u. a. zu den Familien der Nachtschattengewächse und der Kürbisgewächse gehören.

Fruchtgemüse kommt dem Obst geschmacklich am nächsten – wie es der Name schon verrät. Die wichtigsten Vertreter dieser Gruppe sind:

Kürbis

Kürbisse gehören zur Familie der Beerenfrüchte, genauer gesagt zu den Panzerbeeren. Das Hauptanbaugebiet für Kürbisse ist in Niederösterreich zu finden. Von den über 800 verschiedenen Sorten sind nur etwa 200 für den Verzehr geeignet. Eine Unterteilung erfolgt in Speisekürbis, Ölkürbis und Zierkürbis.


Der Ölkürbis zeichnet sich durch seine runde Form und ein Gewicht von 3 bis 5 kg aus. Aus diesem werden sowohl Kürbiskernöl als auch Kürbiskerne gewonnen. Der Presskuchen des Ölkürbisses findet zudem Verwendung bei der Herstellung von Kürbiskernmehl. Für die Produktion von 1 Liter Kürbiskernöl werden etwa 28 Kürbisse – das entspricht 2,3 bis 2,5 Kilo Kürbiskernen – benötigt.

Speisekürbisse und Zierkürbisse präsentieren sich in einer Vielzahl von Schalenfarben, -formen und -größen.

Wie erkennt man die Reife eines Kürbisses? Der sogenannte Klopftest gibt Aufschluss: Ein hohler Klang deutet darauf hin, dass der Kürbis reif ist. Unter optimalen Lagerungsbedingungen an dunklen Orten ist der Kürbis mehrere Monate haltbar.

Melanzani

Melanzani, auch bekannt als Aubergine oder Eierfrüchte, werden in Österreich aufgrund des gemäßigten Klimas hauptsächlich in wärmeren Regionen angebaut. Beliebte Anbaugebiete sind beispielsweise das Burgenland, die Steiermark, in Niederösterreich das Weinviertel und Oberösterreich.

In Österreich sind verschiedene Melanzani-Sorten verbreitet, darunter die klassische violette Aubergine sowie Sorten mit weißer oder gestreifter Haut.

Die Haupterntezeit für Melanzani in Österreich erstreckt sich von Juni bis September, abhängig von den klimatischen Bedingungen.


Melanzani sind vielseitig in der österreichischen Küche verwendbar, in herzhaften Gerichten bis hin zu vegetarischen und veganen Speisen.

Melanzani sind reich an Ballaststoffen, Antioxidantien und enthalten wenig Kalorien, was sie zu einer gesunden Ernährungsoption macht.


Melanzani sollten kühl und trocken gelagert werden, vorzugsweise im Gemüsefach des Kühlschranks.

Zucchini

Zucchini sind in Österreich weit verbreitet und werden vor allem in sonnenreichen Regionen wie der Steiermark, dem Burgenland, Oberösterreich und Niederösterreich angebaut.


Der Anbau erfolgt von Frühling bis Herbst, wobei die Haupterntezeit im Sommer liegt.

Verschiedene Zucchinisorten, darunter grüne und gelbe Varianten, werden in österreichischen Gärten und landwirtschaftlichen Betrieben/Feldern angebaut.

Zucchini sind in der österreichischen Küche äußerst vielseitig und finden Verwendung in Suppen, Salaten, gegrillt, gefüllt oder als Zutat in Aufläufen und Gemüsegerichten.

Durch ihren milden Geschmack eignen sie sich besonders gut für leichte

Sommerrezepte.

Zucchini sollten kühl und trocken gelagert werden. Im Kühlschrank bleiben sie mehrere Tage frisch. Durch ihre zarte Haut sind Zucchini empfindlich, daher ist eine schonende Lagerung wichtig.

Weitere Fruchtgemüsearten

Tomaten/Paradeiser

Tomaten reifen meist im Glashaus heran. In heimischen Gärtnereien werden Rispentomaten bis zur Vollreife an der Pflanze belassen und erst dann von Hand geerntet. Durch den idealen Erntezeitpunkt und kurze Transportwege ist gewährleistet, dass die Früchte ihr volles Aroma erhalten.


Paprika

Die wärmeliebenden Nachtschattengewächse werden bevorzugt in Glashäusern kultiviert. Hummelvölker übernehmen hier die Aufgabe der Bestäubung und garantieren reiche Ernte, spezielle Nützlinge unterstützen beim vorbeugenden Pflanzenschutz.


Gurke

Wir unterscheiden zwischen der Salatgurke und der im Freiland angebauten Feldgurke. Die Gurke gehört zu den Kürbisgewächsen, die Frucht selbst ist, botanisch gesehen, eine fleischige, langgezogene Beere. Sie besteht zu 98 Prozent aus Wasser.

Kohlgemüse

Botanisch betrachtet gehören sämtliche Arten von Kohlgemüse zur Familie der Kreuzblütler. Diese vielfältige Gruppe von Gemüsesorten findet das ganze Jahr über in heimischen Küchen als Blattgemüse Verwendung (z. B. Kohl, Weiß- und Rotkraut, Chinakohl und die Asia-Spezialität Pak Choi).

Doch nicht nur die Blätter werden genutzt: Bei Brokkoli, Karfiol und Romanesco werden die Blütenstände genossen, bei Kohlsprossen sind es die Achselknospen.

Die Vielseitigkeit von Kohlgemüse zeigt sich auch in den unterschiedlichen Farbvarianten: Neben der reichen Palette altbekannter Arten gibt es etwa Kohlsprossen auch in Rot, Kohl in Schwarz, und Karfiol-Röschen bringen in Violett, Orange oder Grün Farbe in die Küchen.

Der Anbau von Kohlgemüse erfolgt auf gut durchlässigen Böden bei ausreichender Sonneneinstrahlung. In Österreich sind besonders die Regionen Niederösterreich, Oberösterreich und die Steiermark bekannte Anbaugebiete.


Die bekanntesten Kohlarten sind:


Chinakohl

Seinen Ursprung hat Chinakohl im ostasiatischen Raum. Er ist dort seit mehr als 1.500 Jahren in Verwendung. In Europa ist er seit dem 19. Jhdt. bekannt. Chinakohl gehört zu den am häufigsten angebauten Kohlgewächsen. Die bekömmliche Kohlart wird wegen ihres milden Geschmacks geschätzt.

Chinakohl ist fast ganzjährig erhältlich. Aufgrund der langen Freilandsaison und seiner guten Lagerfähigkeit ist Chinakohl DER Wintersalat. Kurz blanchiert, gekocht oder gebraten ist er vielfältig einsetzbar. Der Kohlkopf sollte beim Kauf fest und frisch sein.


Welke Stellen weisen auf eine längere Lagerzeit hin. Im Kühlschrank ist das Gemüsefach der richtige Platz für Chinakohl. Dort bleibt er bis zu zwei Wochen frisch.


Brokkoli

Brokkoli besitzt einen im Vergleich zum Karfiol etwas kleineren und lockeren Kopf mit einem Durchmesser bis ca. 25 Zentimeter. Im Gegensatz zu Karfiol ist Brokkoli dem Sonnenlicht ausgesetzt. Dadurch entwickelt Brokkoli eine intensive grüne Farbe.

Seine Blütenknospen sind deutlich differenziert, dunkelgrün bis bläulich schimmernd und sitzen auf verzweigten, fleischigen, grünen Stielen und Seitentrieben.

Brokkoli wird schnell welk. Der richtige Erntezeitpunkt in den frühen Morgenstunden muss beachtet werden. Aufgeblühter Brokkoli ist nicht mehr verkäuflich.


Brokkoli zeichnet sich durch einen besonders zarten Kohlgeschmack aus. Gegessen werden vom Brokkoli die verdickten Blütenstiele und Blütenknospen.


Karfiol

Der Karfiol ist auch als Blumenkohl bekannt. Die Ernte im Freiland ist vom Frühjahr bis zum späten Herbst möglich. Die knospigen Blütenstände, die im Handel angeboten werden, sind in der Regel weiß bis elfenbeinfarben, da sie von Blättern umhüllt und dadurch vor Licht geschützt wurden.

Ob ein Karfiol frisch ist oder nicht, erkennt man an seinem leichten, angenehmen Geruch.


An der Farbe dagegen kann man den Frischegrad nicht erkennen. Ziehen Sie beim Einkauf Köpfe mit Grünzeug vor, die Blätter schützen die „Blume“ und zeigen die Frische besser an.

Nur frische Köpfe haben knackig grüne Blätter und saftige Strünke. Grundsätzlich sollte man Karfiol nicht länger als zwei, drei Tage aufbewahren, denn auch im Gemüsefach des Kühlschranks wird er sehr schnell welk.

Weitere Kohlgemüsearten

Rotkraut

Rotkraut, auch als Rotkohl oder Blaukraut bekannt, wird in Österreich in verschiedenen Regionen angebaut, besonders in kühleren Klimazonen. Der Anbau erfolgt vor allem im Herbst, und die Erntezeit erstreckt sich bis in die Wintermonate.

Rotkraut kann im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert werden und bleibt dort mehrere Wochen frisch.

Eingemachtes oder tiefgekühltes Rotkraut ermöglicht eine längere Haltbarkeit über die Saison hinweg.

Weißkraut

Weißkraut, auch als Weißkohl bekannt, wird in verschiedenen Regionen Österreichs angebaut, besonders in gemäßigten Klimazonen. Der Anbau erstreckt sich über die Sommer- und Herbstmonate, wobei die Erntezeit im Herbst liegt.

Weißkraut kann im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert werden und bleibt dort mehrere Wochen frisch. Eingemachtes oder fermentiertes Weißkraut ermöglicht eine längere Haltbarkeit über die Saison hinweg.

Kohlrabi

Kohlrabi ist in Österreich weit verbreitet und wird in verschiedenen Regionen mit gemäßigtem Klima angebaut. Der Anbau erfolgt vorwiegend im Frühjahr und Sommer, und die Erntezeit erstreckt sich von Frühling bis Herbst.

Die Haupterntezeit für Kohlrabi in Österreich liegt im Sommer, wenn die Knollen zart und schmackhaft sind.


Kohlrabi sollte im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert werden und bleibt dort mehrere Wochen frisch. Bei längerer Lagerung kann die Schärfe des Geschmacks zunehmen.

Grünkohl

Grünkohl, in Österreich auch als „Krauskohl“ bekannt, wird vorwiegend in kühleren Regionen des Landes angebaut, beispielsweise in höheren Lagen und alpinen Gebieten.

Angebaut wird er von Herbst bis Frühling. Grünkohl gedeiht besonders gut nach dem ersten Frost.


Grünkohl bleibt bei kühler Lagerung im Gemüsefach des Kühlschranks mehrere Tage frisch. Die Blätter können auch eingefroren werden, um die Verfügbarkeit über die Wintermonate zu gewährleisten.

Wurzelgemüse

Wurzelgemüse sind essbare Pflanzen, bei denen die essbaren Teile der Pflanze unter der Erde wachsen und in Form von Wurzeln, Knollen oder Rhizomen auftreten. Typische, in Österreich angebaute Beispiele für Wurzelgemüse sind:

Karotten

Karottenwurzeln weisen diverse Formen auf, von rund über zylindrisch bis spitz zulaufend. Im Erntezeitpunkt als Bundkarotten angeboten, sind sie noch nicht vollständig ausgereift, was ihnen einen zarten und süßen Geschmack verleiht. Für das typisch karottige Aroma ist es empfehlenswert, die Karotte bis zur Vollreife wachsen zu lassen.

Die Vielfalt zeigt sich nicht nur in der Wurzelform, sondern auch in der Farbpalette der Karotten, die von weiß über gelblich bis tiefrot reicht. Sogar violette Karotten werden gezüchtet. Geschmacklich variieren sie zwischen fein süßlichen und aromatischeren Noten, wobei besonders die zarten Frühsorten aufgrund ihres hohen Zuckergehalts geschätzt werden.

Für eine optimale Lagerung sollten Karotten ungewaschen, gut gekühlt (unter 5° C) und bei hoher Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden, um ihre Frische bis zu fünf Tage zu gewährleisten. Aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Ethylen ist es ratsam, sie nicht mit Äpfeln, Birnen oder Paradeisern gemeinsam zu lagern, um ein vorzeitiges Altern zu vermeiden.

Hauptanbaugebiete in Österreich sind Niederösterreich (Marchfeld) mit 83 Prozent Anbaufläche, Oberösterreich (Eferdinger Becken), die Steiermark und das Burgenland. Die Gesamtfläche beträgt 1.877 Hektar.

Knollensellerie

Sellerie, kurz auch „Zeller“ genannt, wird seit der Antike geschätzt. Der würzige Geschmack kommt von seinem hohen Gehalt an ätherischen Ölen. Man unterscheidet Knollensellerie mit seiner faustgroßen, kugeligen Wurzelknolle sowie Stangen- oder Staudensellerie mit fleischigen, büschelartigen Blattstielen. Geerntet wird Sellerie von Juni bis Oktober.

Knollensellerie lässt sich gut lagern und ist daher das ganze Jahr über erhältlich. Beim Einkaufen sollte man bei reifen Knollen auf Schwere, Festigkeit und eine helle Farbe achten. Roh schmeckt er besonders gut als Salat mit Äpfeln und Nüssen, Karotten und Rahmdressing. Bekannt ist er als Zutat in Rindssuppe oder mit Obers zu einer cremigen Suppe verarbeitet. Weniger bekannt ist seine Verwendung als feine Gemüsebeilage in Form von Püree.

Radieschen

Radieschen sind das erste frische Gemüse im Jahr. Für den typischen Geschmack von Radieschen sind Senföle verantwortlich. Radieschen werden am besten roh gegessen, so sind sie knackig und schmecken sehr intensiv. Zur Verarbeitung sollten Sie die Radieschen gründlich waschen, das Blattwerk mit Stielen und Wurzelansatz abschneiden.

Die Blätter können roh wie Würzkraut oder gekocht wie Spinat gegessen werden. Radieschen lassen sich nicht lange lagern. In ein feuchtes Tuch gewickelt, halten sie im Kühlschrank zwei bis drei Tage. Dazu am besten die Blätter bis auf einen Zentimeter abschneiden, sie würden der Knolle Wasser entziehen und das Welken beschleunigen. Beim Einkauf auf frische und feste Knollen sowie auf den Zustand des Blattwerks achten. Schlaffe Radieschen werden wieder knackig, wenn man sie kurz ins Wasser legt.

Rote Rübe

Die Rote Rübe ist mit Zuckerrübe und Mangold verwandt. Ihren Ursprung hat sie im Mittelmeerraum, wahrscheinlich in Nordafrika. Die gleichmäßige rote Farbe der Rübe ist ein Resultat der Weiterveredelung im 19. und 20. Jahrhundert. Die Rote Rübe ist ein klassisches Wintergemüse.

Die Aussaat kann von Mitte April bis Anfang Juli erfolgen. Sortenabhängig sind die Rüben nach drei bis vier Monaten (abhängig vom Termin der Aussaat) ab circa Juli/August erntereif. Die Ernte kann sich bis kurz vor Eintritt des ersten Frostes erstrecken. Rote Rüben lassen sich mehrere Wochen lagern, sofern sie ungewaschen und unbeschädigt sind. Ideale Lagerbedingungen herrschen im Keller bei drei bis vier Grad und hoher Luftfeuchtigkeit.

Weitere Wurzelgemüsearten

Blattgemüse

Blattgemüse ist eine Kategorie von Gemüsepflanzen, bei denen die essbaren Pflanzenteile hauptsächlich aus Blättern bestehen. Blattgemüse eignet sich besonders für rohen Verzehr in Salaten.


Zum Blattgemüse zählen unter anderem Korbblütler wie die Chicorée-Sorten und die Kopfsalate, genauso wie Baldrian- und Gänsefußgewächse. Auch Rhabarber und Chrysanthemenarten sind Blattgemüse.


Unter dem Begriff „Kochblattgemüse“ versteht man jene Blattgemüse-Sorten, die hauptsächlich gekocht, gebraten oder gedünstet werden. Bekannteste Vertreter sind Spinat, Mangold, Chinakohl und Kochsalat.

Salat

Der wohl bekannteste Vertreter des Blattgemüses ist der Salat.


Seine Anbaufläche beträgt in Österreich 1.575 Hektar. Darauf werden 48.665 Tonnen Salat jährlich produziert. Hauptanbaugebiete sind Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Burgenland und Tirol.


Typische Vertreter in der österreichischen Küche sind:

Grazer Krauthäuptel:

Der „Grazer Krauthäuptel“ ist seit Ende des 19. Jahrhunderts eine beliebte Salatsorte. Gemüsegärtnerinnen und -gärtner schätzen seine Robustheit, die ausgezeichnet an das Klima im Raum Graz angepasst ist. Jede einzelne Pflanze wird vorsichtig von Hand geerntet und vom Feld auf schnellstem Weg zu den Endverbrauchern gebracht. Der „Grazer Krauthäuptel“ ist von März bis November erhältlich. Man erkennt ihn an seinen fein gezackten, leicht dunkelrot bis violett gefärbten Rändern und den stark blasig gewölbten Blättern. Er wird für den leicht süßlichen, bitterfreien Geschmack seiner knackigen Blätter geschätzt. Der Krauthäuptel sollte im Kühlschrank gelagert werden. Gewaschen werden sollte er nur kurz, mit wenig Wasser und am besten direkt vor der Zubereitung. Als Abrundung passt hervorragend das fein nussige Aroma von Kürbiskernöl.


Vogerlsalat:

Auch bekannt als Feld-, Nüssli- oder Rapunzelsalat, gehört zu den Baldriangewächsen. Aus maximal zwanzig kleinen, lanzettförmigen, hell- bis dunkelgrünen Blättern bilden sich die typischen Rosetten. Die einzelnen Blätter sind drei bis fünf Zentimeter lang und können je nach Sorte breit oder lang bzw. spitz oder rundlich sein. Da die Pflanze frosthart bis zu minus 15° C ist, wird Vogerlsalat in der kalten Jahreszeit gegessen. Vogerlsalat ist von September bis April erhältlich. Die Rosetten sollten gründlich gewaschen, von Erd- bzw. Sandresten befreit und vorhandene kleine Wurzeln entfernt werden. Kurzes Einlegen in Eiswasser macht eventuell welke Blätter (wieder) knackig.

Weitere Blattgemüsearten

Chicorée

Chicorée wird in Österreich in den kühleren Monaten kultiviert, oft im Dunkeln, um die zarten, blassen Blätter zu fördern. Er wird roh in Salaten genossen oder gegrillt, gedünstet und als Beilage verwendet.

Radicchio

Radicchio, auch als roter Chicorée bekannt, wird in verschiedenen Regionen Österreichs angebaut. Lokale Sorten haben kräftig gefärbte Blätter und einen leicht bitteren Geschmack.

Radicchio eignet sich gut für Salate, kann gegrillt, gedünstet oder in Risotto verwendet werden.

Endivie

Endivie wird in Österreich im Frühjahr und Herbst angebaut, wobei verschiedene Sorten verbreitet sind. Endivie hat einen leicht bitteren Geschmack und ist für ihre zarten, welligen Blätter bekannt. Endivie eignet sich roh für Salate oder gegart in Suppen und Eintöpfen.

Rucola

Rucola gedeiht gut in Österreich und wird das ganze Jahr über angebaut.

Rucola hat einen würzigen Geschmack und zarte Blätter. Es ist ein beliebter Bestandteil von Salaten, kann aber auch auf Pizza oder als Garnitur verwendet werden.

Spinat

Spinat wird in Österreich von Frühjahr bis Herbst angebaut.

Die zarten Blätter sind für ihren milden Geschmack bekannt. Spinat wird oft gekocht als Beilage und in Salaten oder in verschiedenen Gerichten wie Spinatstrudel sowie roh in Salaten verwendet.

Mangold

Mangold, auch bekannt als Krautstiel, wird in Österreich im Frühjahr und Sommer angebaut.

Er hat bunte Stiele und große, kräftige Blätter.


Mangold kann wie Spinat zubereitet werden und eignet sich gut als Beilage oder in Aufläufen.

Zwiebelgemüse

Zwiebelgemüse ist eine Gemüsepflanze aus der Familie der Lauchgewächse. Es handelt sich dabei um die unterirdischen Pflanzenteile.

Zu den in Österreich typischen Zwiebelgemüse zählen:

Jungzwiebel/Frühlingszwiebel

Im August ausgesät, überdauern die Jungpflanzen den Winter in der Erde. Die warmen Tage im Frühjahr lassen die Zwiebeln rasch wachsen. Je nach Witterung wird ab April/Mai mit der Ernte begonnen.


Da Jungzwiebeln die ersten erntereifen Zwiebeln im Jahresverlauf sind, bezeichnet man sie auch als Frühlingszwiebeln. Die saftigen Jungzwiebeln eignen sich zum Dünsten oder als Rohkost. In dünne Scheiben geschnitten, passen sie perfekt zu Salaten und Brotaufstrichen.


Jungzwiebeln sollten erst kurz vor der Verwendung gewaschen und dann mit einem Messer zerkleinert werden. Im Gegensatz zur klassischen Lagerzwiebel lassen sich Jungzwiebeln nicht lange aufbewahren.

Knoblauch

Knoblauch wurde bereits in der Antike verwendet. Im alten Ägypten war er nicht nur Aroma- und Gewürzpflanze, sondern tägliches Nahrungsmittel.


Auch die Römerinnen und Römer erkannten bald seine Vorzüge und verwendeten ihn sehr häufig. Knoblauch gelangte aus den Steppengebieten Zentral- und Südasiens über den Mittelmeerraum zu uns. Seine Ansprüche an Standorte machen ihn zur idealen Kulturpflanze für warme und trockene Regionen.


Die Knoblauchzwiebel wird von einzelnen pergamentartigen Hautschichten bedeckt, in deren Inneren mehrere Brutzwiebeln, die Knoblauchzehen, eingeschlossen sind. Mit seinem einzigartig würzigen Aroma ist Knoblauch ein elementarer Bestandteil vieler Gerichte.


Knoblauch lässt sich nur begrenzt lagern. Im Gemüsefach hält sich frischer Sommerknoblauch zwei Wochen. Knoblauch sollte grundsätzlich kühl, jedoch trocken und getrennt von anderem Gemüse gelagert werden.

Gelbe Zwiebel

Die gelbe Zwiebel, botanisch als Allium cepa bekannt, gehört zur Familie der Liliengewächse.


Die Zwiebel ist ein Speicherorgan für Nährstoffe und Wasser. Sie entwickelt sich aus dem unterirdischen Teil der Pflanze und dient als Basis für das Wachstum von Blättern, Stängeln und Blüten. Die gelbe Zwiebel spielt eine wichtige Rolle in der österreichischen Küche und trägt bei vielen Gerichten zum charakteristischen Geschmack bei.


Sie kann sowohl roh als auch gekocht genossen werden. Die gelbe Zwiebel wird nicht nur als kulinarische Zutat geschätzt, sondern auch für ihre gesundheitlichen Vorteile. Sie enthält schwefelhaltige Verbindungen, die antioxidative Eigenschaften haben können.


In Österreich werden gelbe Zwiebeln vor allem in Niederösterreich (Marchfeld) angebaut. Das Klima und die Böden dieser Region schaffen optimale Bedingungen für Zwiebeln.

Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte sind Pflanzen, die Samen in Hülsen oder Schoten produzieren. Zu den hierzulande populärsten Arten gehören Bohnenschoten, Erbsen, Linsen und Sojabohnen. Aus ernährungsphysiologischer Sicht haben Hülsenfrüchte ganz besondere Qualitäten. Sie sind ballaststoffreich, haben einen geringen Fettgehalt, sind sehr proteinhaltig und reich an Mikronährstoffen (z. B. Eisen).


Eine besonders bekannte Vertreterin der Hülsenfrüchte in Österreich ist die Steirische Käferbohne.

Steirische Käferbohne

Die Steirische Käferbohne wird seit dem 19. Jahrhundert angebaut.


90 Prozent der österreichischen Käferbohnenernte kommen aus der Steiermark. Die Käferbohnen werden entweder in mit gespannten Drähten und Schnüren aufgebauten Heckenkulturen gepflanzt oder in Mischkulturen mit anderen Nutzpflanzen, wie etwa mit Mais oder Sonnenblumen, die als Rankhilfen dienen.


Die Südsteirische Käferbohne ist eine gesprenkelte Bohne, deren Farbspektrum von violett-schwarz bis braun-beige reicht.

Typisch für die Steiermark sind die beiden Sorten „Bonela“ und „Melange“. Saisonal wird das Gemüse frisch angeboten, meist aber in getrockneter oder eingelegter Form. Gekochte Käferbohnen haben eine feincremige Konsistenz und zeichnen sich durch einen zart nussigen Geschmack aus. Typisch ist der Käferbohnensalat, der meist mit Kürbiskernöl mariniert wird. Die Bohnen bieten sich aber auch für Suppen, Hauptspeisen und sogar für Desserts an. Jung geerntet, können sie wie jede andere Gartenbohne einfach gekocht zubereitet werden. Bohnenkraut, Kümmel und alle in der Mittelmeerregion angebauten Kräuter wie Thymian, Rosmarin und Salbei harmonieren ausgezeichnet mit dieser steirischen Spezialität.

Nährstoffe und Co: Was ist in Gemüse enthalten?

Gemüse spielt in unserer Ernährung eine wichtige Rolle. Es ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen und kann einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Gesundheit leisten.

Mineralstoffe

Mineralstoffe sind anorganische Nährstoffe, die für den menschlichen Körper essentiell sind, nicht vom Körper selbst produziert werden können und daher mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Man unterteilt sie in Mengen- und Spurenelemente. Sie werden u. a. für den Aufbau von Knochen, Zähnen und Blutzellen gebraucht.


In Gemüse sind u. a. Kalium, Magnesium, Kalzium und Eisen enthalten.

Vitamine

Vitamine werden als organische Verbindungen definiert. Sie nehmen an unzähligen wichtigen biochemischen Abläufen in unserem Körper teil.


Gemüse liefert unter anderem Vitamin C, Vitamin A (Carotin), B-Vitamine, Vitamin E und Vitamin K.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Sekundäre Pflanzenstoffe sind alle natürlichen Farb-, Geruch- und Geschmackstoffe sowie Pflanzenhormone. Sie verleihen Obst und Gemüse Aroma, Duft und Farbe.


Außerdem werden ihnen zahlreiche positive Wirkungen für den menschlichen Körper zugeschrieben.

Ballaststoffe

Ballaststoffe füllen den Magen, regulieren die Verdauung, binden Mineralstoffe und können die Darmflora positiv beeinflussen.

Schon gewusst, ...

... dass der Pro-Kopf-Verbrauch von Gemüse 2021/2022 auf einem Rekordwert von 123,9 kg lag? Das sind 7,5 kg mehr als im Jahr davor.

(Quelle: Statistik Austria)


Das beliebteste Gemüse sind die Tomaten, gefolgt von Zwiebeln und Karotten

(Quelle: RollAMA)

Küchentipps

Gemüse richtig Zubereiten

Viele Vitamine und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe sind sehr hitzeempfindlich. Gemüse sollte deshalb am besten über kochendem Wasser gedämpft oder mit wenig Wasser gedünstet werden. Achten Sie darauf, das Gemüse nicht unnötig lang im Wasser liegen zu lassen. Das kann dazu führen, dass wertvolle Inhaltsstoffe ausgeschwemmt werden.

Gemüse richtig lagern

Optimale Lagerbedingungen für Gemüse schafft man, indem man Gemüse zu Hause in ein feuchtes Stofftuch wickelt oder in eine luftdurchlässige Folie einpackt und es im Kühlschrank aufbewahrt. Aber Vorsicht: Einige Gemüsearten sind kälteempfindlich und gehören daher nicht in den Kühlschrank. Dazu zählen Paradeiser, Paprika, grüne Bohnen, Kürbis und Zucchini. Diese Gemüsearten werden am besten an einem kühlen, dunklen Ort gelagert (z. B. im Keller). Paradeiser und Paprika sollten nicht unter zwölf Grad gelagert werden. Vermeiden Sie es zudem, Gemüse zusammen mit Äpfeln zu lagern, denn diese geben Ethylen ab, wodurch Gemüse schneller verdirbt.

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