Schon seit zehntausend Jahren ist Getreide eine grundlegende Komponente der Ernährung des Menschen. Getreide liefert nicht nur wertvolle Nährstoffe wie Kalzium, Vitamin B und Ballaststoffe, sondern ist auch ein wesentlicher Bestandteil vieler Lebensmittel – von Brot über Nudeln bis hin zum Müsli. Nicht wegzudenken ist Getreide auch in der Viehhaltung, hier werden die nahrhaften Körner als Futtermittel eingesetzt.
Rund ums Getreide, kurz und knapp
Die Erntezeiten variieren nach Klima und Regenzeiten, doch kann man die Reife ungefähr voraussehen. Üblicherweise wird Getreide in Österreich in den Sommermonaten reif und somit meist ab Ende Juni geerntet.
Weizen und Roggen sind dabei ab Juli erntereif, Hafer im August und Mais zwischen September und November. Obwohl die Sommergerste ungefähr fünf Monate nach der Wintergerste ausgesät wird, reifen beide bis zum Juni vollständig heran.
Unter Fruchtfolge versteht man die zeitliche Aufeinanderfolge von unterschiedlichen Nutzpflanzen, die auf einem Acker angebaut werden können. Ohne eine durchdachte Fruchtfolge verschwinden die Nährstoffe aus dem Boden und eine weniger ertragreiche Ernte ist die Folge. Um dem entgegenzuwirken kann zwar nachgedüngt werden, jedoch ist die Fruchtfolge auch enorm wichtig um Pflanzenkrankheiten vorzubeugen.
Ein Beispiel für eine Fruchtfolge beim Getreideanbau wäre im ersten Jahr Weizen, im darauffolgenden Jahr Roggen oder Gerste und im dritten Jahr einer Kultur, die kein Getreide ist. Nach diesem Zyklus wäre der Anbau von Weizen im vierten Jahr wieder möglich.
Die Definition von Biodiversität ist die (allgemeine) Vielfalt verschiedener Organismen und die genetische Vielfalt innerhalb einer Art (=Sorte).
Getreide gehört der Familie der Süßgräser, auch Poaceae genannt, an. Es gibt innerhalb der Familie sieben Getreidearten, diese sind Mais, Weizen, Reis, Gerste, Roggen, Hafer und Hirse. Doch eine Art bleibt aufgrund der natürlichen Kreuzung und der heutigen Züchtung nicht immer gleich. Innerhalb einer Art können sich verschiedene Sorten bilden. Obwohl sie derselben Art angehören, haben die Sorten verschiedene Merkmale, etwa bei den Inhaltsstoffen oder der Größe. Eine Getreideart kann bis zu tausend verschiedene Sorten ausbilden. Die Biodiversität bei den Süßgräsern ist dementsprechend groß.
Doch auf den Getreidefeldern kann auch die Biodiversität ganz anderer Organismen gefördert werden. Durch das Anlegen sogenannter Biodiversitätsflächen oder auch Blühstreifen können Wildblumen und Kräuter gedeihen, neue Lebensräume entstehen. Diese pflanzliche Vielfalt trägt positiv zum wichtigen Insektenbestand bei. Bestäuber finden dort ausreichend Nektar und Pollen, andere Insekten erhalten Lebensraum. Die dadurch geförderte Artenvielfalt bietet wiederum eine lebenswichtige Ernährungsgrundlage für kleine Säugetiere und Reptilien.
ÖPUL ist das Österreichische Agrarumweltprogramm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft. Es handelt sich dabei um ein umfassendes agrarpolitisches Instrument, das in Österreich in der Umwelt- und Landschaftsplanung eingesetzt wird. Das Programm zielt darauf ab, zusätzliche Umweltleistungen von Landwirtinnen und Landwirten im Bereich Klimaschutz, Artenvielfalt und Tierwohl zu fördern.
Die Teilnahme am Programm ist grundsätzlich freiwillig, ein überwiegender Anteil der österreichischen Landwirtinnen und Landwirte (knapp 90%) nimmt jedoch an mindestens einer ÖPUL-Maßnahme teil. Landwirtinnen und Landwirte erhalten für die Teilnahme entsprechende Agrarprämien ausgezahlt.
Beim Bio-Anbau gibt es strenge Vorschriften bezüglich eingesetzter Pflanzenschutzmittel und verwendeter Düngemittel. Der Gebrauch von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln oder mineralischen Düngern ist in Bio Betrieben verboten. Natürliche Mittel, wie etwa Kompost oder tierische Dünger (z.B. Jauche & Gülle) dürfen eingesetzt werden.
Der Bio-Anteil an der österreichischen Ackerfläche ist mit 20,4% im europäischen Spitzenfeld. Biogetreide wird in vielerlei Hinsicht verwendet, von der menschlichen Ernährung über Tierfutter bis hin zur Herstellung von Bio-Lebensmitteln und -produkten.
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