
Die Eier werden in Brutkästen bei 37,5-38°C bebrütet. Der Brutmeister überwacht Temperatur und Feuchtigkeit in den Kästen. Nach einer Woche werden die Eier durchleuchtet. Die unbefruchteten Eier sortiert man aus, die befruchteten kommen zurück in die Brutkästen. Ein Ei muss 21 Tage bebrütet werden, bevor das Küken schlüpft. Zum Schluss werden die Küken in speziellen Brutkartons rasch zum Bauern transportiert.
In den ersten Tagen ihres Lebens brauchen Küken ein optimales Umfeld. Sie haben sehr hohe Ansprüche ans Futter, an die Umgebung, und dabei natürlich auch an die Raumtemperatur. Wohlige 35°C sollten es am Anfang im beheizten Stall sein. Im Laufe des nächsten Monats wird die Temperatur allmählich auf rund 22°C abgesenkt. Ist das Gefieder ausgebildet, fühlen die Tiere sich bei 15-20°C wohl. Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass sich die Luftfeuchtigkeit im normalen Rahmen bewegt: weder Dschungel noch Wüste.
Nach dem Motto „Man ist, was man isst“, sind gesunde Tiere und menschliche Gesundheit die beiden Seiten derselben Medaille. Deswegen hat die AMA pastus+ entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Qualitätssicherungssystem für Futtermittel. Betriebe, die mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet sind, dürfen nur entsprechend gekennzeichnete Futtermittel von zugelassenen Futtermittelherstellern verwenden. Verfüttert werden in veränderlichen Anteilen hauptsächlich Weizen, Mais und Soja. Zusätzlich, um die optimale Versorgung der Masthühner mit Nährstoffen zu gewährleisten, bekommen sie unter anderem Mineralstoffe, Vitamine, Blütenmehle und Fette. Die Betriebe setzen freiwillig auf gentechnikfreie Fütterung. Das Futter stammt vorwiegend von Feldern aus der Region.
Sämtliche im AMA-Gütesiegel-Programm verbotenen Futtermittelkomponenten sind in einer Negativliste verzeichnet.
Hühner brauchen einen trockenen Boden, auf dem sie scharren können. Trocken, weil das die Voraussetzung für gesunde Füße der Hendeln ist. Fußgesundheit ist ein sehr wichtiger Indikator für die Gesundheit des Geflügels. Im Stall wird deshalb Einstreu ausgebracht. Das Halten von Mastgeflügel im Stall ohne Einstreu ist verboten. Die Einstreu muss so beschaffen sein, dass die Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen, wie eben Picken und Scharren, ausleben können. Als Einstreu dürfen nur Materialien verwendet werden, die gesundheitlich unproblematisch und ökologisch unbedenklich sind. Beispielsweise Getreidespreu oder Strohhäcksel.
Der richtige Umgang mit Hendln will gelernt sein. Personen, die hierzulande Geflügel mästen und halten, aber auch jene, die nur für die Betreuung der Tiere zuständig sind, müssen über eine landwirtschaftliche oder nutztierhaltungsbezogene Ausbildung verfügen. Dabei ist ein nachweisbarer Erwerb von speziellen Kenntnissen und Fähigkeiten der Geflügelhaltung vonnöten. Außerdem haben diese Personen regelmäßig, mindestens jedoch alle vier Jahre, an einer Schulung über Entwicklungen in der Geflügelhaltung teilzunehmen. Die Teilnahme an der Schulung ist verpflichtend nachzuweisen.
Verpflichtend ist ebenfalls eine zweimalige tägliche Kontrolle der Tiere, des Stalls und der technischen Anlage durch den Landwirt. Um das Tierwohl gewährleisten zu können, sind darüber hinaus Alarmsysteme vorgeschrieben. Sie müssen Störungen oder den Ausfall der Anlage sofort melden. Zusätzlich haben die meisten Anlagen für den Störungsfall Ersatzsysteme, wie bspw. ein Notstromaggregat.
Um die Tiere möglichst wenig zu beunruhigen, werden sie nachts bei blauem Licht im Stall eingefangen. Blaues Licht signalisiert dem Biorhythmus, aller Helligkeit zum Trotz, dass es Nacht ist. Die „damischen“, sprich schlaftrunkenen Hendln kommen aus der Transportkiste direkt in den Betäubungskanal.
Die folgende Beschreibung bezieht sich auf Betriebe mit CO2-Betäubung. Es gibt noch Betriebe, die mit Elektrobetäubung arbeiten, aber deren Zahl ist stark rückläufig.
Der Betäubungskanal ist ein durch einen Tunnel führendes Band. Dort wird allmählich der CO2-Anteil erhöht, so dass die Tiere betäubt werden. Die betäubten Hendln werden vom Band genommen und kopfüber mit den Füßen an eine Transportkette gehängt. So gleiten sie an einer Vorrichtung mit rotierender Klinge vorbei, die ihnen die Blutgefäße am Hals durchtrennt. Der Tod tritt also im Zustand der Bewusstlosigkeit ein. Die Hühner bluten in kürzester Zeit aus.
Anschließend werden die Schlachtkörper in einer Art Waschstraße drei bis vier Minuten lang mit 60-70° C heißem Wasserdampf besprüht und unmittelbar darauf mechanisch gerupft. Gleich darauf folgt das maschinelle Ausnehmen. Danach werden sie nochmals gründlich mit Wasser gereinigt. Die Schlachtkörper kommen sofort in die Kühlung und werden dann abgepackt.
Nur im Wortsinne makellose Hühner werden als Ganzes abgepackt. Der Großteil aller Hendln wird, entsprechend den Wünschen der Kundinnen und Kunden, zerlegt.
Das gesamte Schlacht-Procedere wird von einem Tierarzt begleitet. Von der Effizienz der Betäubung, über den Vorgang des Tötens, bis hin zur abschließenden Untersuchung überwacht der Tierarzt alle Schritte.
Um erstklassige Qualität gewährleisten zu können, wird nach dem Schlachten, Rupfen und Kühlen jedes Huhn per Computer auf folgende Parameter hin kontrolliert: Gewicht, Brüche, Hautfarbe, Gleichmäßigkeit der Haut, Kratzer, eventuelle Fangschäden. Mithilfe all dieser Daten wird der Zustand der Tiere bewertet. Der Landwirt bekommt jedes Mal eine genaue Rückmeldung über den Zustand seiner Herde. Beanstandungen aufgrund gesundheitlicher Probleme einzelner Tiere, die auf die Herdengesundheit schließen lassen, sind für den Landwirt und den Tierarzt besonders wichtig.
Heimische Hendln haben bis zu 40 % mehr Platz als Hühner im europäischen Durchschnitt. Der so genannte Besatz darf maximal 30 kg pro Quadratmeter Stall betragen. Bei Puten sind es 40 kg pro Quadratmeter. Im europäischen Vergleich sind das sogar 75 % mehr Platz.
Österreichs Landwirtschaft ist traditionell engmaschig strukturiert und bäuerlich organisiert. Die Betriebsgrößen sind im internationalen Vergleich gering. In den meisten Fällen sind Landwirtschaftsbetriebe in originär familiärer, bäuerlicher Hand. Damit können regionale Wirtschaftskreisläufe in den ländlichen Regionen Österreichs erhalten und gefestigt werden.
Eine gute, sprich effektive Lüftung der Stallungen ist in erster Linie eine, auch gesetzlich vorgeschriebene, notwendige Selbstverständlichkeit bei der Haltung von Mastgeflügel. Für den Stall gibt es eine vorgeschriebene Obergrenze für den (durch Kot entstehenden) Ammoniakgehalt in der Luft. Sie liegt bei 20 ppm. Ppm steht für „parts per million“, bedeutet also 20 Teile Ammoniak pro 1.000.000 Teile Luft.
1/8 Liter Wasser trinkt ein Huhn im Durchschnitt seines Lebens pro Tag. Es ist elementar für das Tierwohl, dass alle Tiere immer problemlos, sprich ohne Gedrängel, Zugang zum Trinkwasser haben. Das Wasser muss Trinkwasserqualität haben. Die Wassertränken sollten, im gemeinsamen Interesse von Geflügel und Geflügelhalter, leicht zu reinigen sein. Gleichzeitig darf es den Tieren nicht möglich sein, das Wasser selbst zu verunreinigen, etwa indem sie darin herumplanschen.
Ob Arzneimittel verwendet werden dürfen und wenn ja, welche, in welcher Dosierung und für welche Dauer, darf allein der Tierarzt des Tiergesundheitsdienstes entscheiden. Dieser muss Mitglied der Österreichischen Qualitätsgeflügelvereinigung sein, mit welcher der Landwirt wiederum eine vertragliche Bindung zu haben hat.
Kommt es zur Erkrankung eines Tieres, ist NUR der Tierarzt gesetzlich dazu befugt, Arzneimittel zu verschreiben. Während der Behandlung darf bei manchen Arzneimitteln kein Fleisch der Tiere in Umlauf gebracht werden. Nach Beendigung der medikamentösen Behandlung ist eine Wartezeit einzuhalten. Je nach verabreichten Medikamenten variiert die Wartezeit. In der einzigartigen „POULTRY HEALTH DATA“-Datenbank wird jegliche Verabreichung von Medikamenten (z. B. Antibiotika) vom Tierarzt erfasst und dokumentiert.
Auch aufgrund der guten Haltungsbedingungen konnte der Einsatz von Antibiotika in Österreich in den letzten fünf Jahren um ca. 45 % gesenkt werden.
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